Prozesse richtig verstanden


0 (0) Sehr häufig ergibt sich die Frage wie Prozesse im Sinne der IATF 16949 verstanden werden dürfen und welche Interpretationen möglich sind. Im Sinne eines schlanken, effizienten und verständlichen Prozessmanagements sind unternehmensspezifische Interpretationen und Definition fast unerlässlich. Beschäftigen wir uns deshalb einmal mit einigen Kernfragen zu diesem Themengebiet. Wieviele Prozeße müssen wir definieren für …read more →

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Sehr häufig ergibt sich die Frage wie Prozesse im Sinne der IATF 16949 verstanden werden dürfen und welche Interpretationen möglich sind. Im Sinne eines schlanken, effizienten und verständlichen Prozessmanagements sind unternehmensspezifische Interpretationen und Definition fast unerlässlich. Beschäftigen wir uns deshalb einmal mit einigen Kernfragen zu diesem Themengebiet.

Wieviele Prozeße müssen wir definieren für unser Unternehmen? 
Es gibt keine Masterzahl hierfür aber Anhaltspunkte, die Sie verwenden können, um die Anzahl der Prozeße zu definieren. Als kleiner Benchmark hierfür hat sich eine Anzahl von 8 bis maximal 12 Prozeßen herauskristallisiert. Sollten Sie wesentlich darüber liegen, sollten Sie sich Gedanken über Ihre Prozeßdefinition machen. Übrigens hierin sind Unterprozeße natürlich nicht eingeschlossen.

Muss es für jeden in der IATF geforderten Prozeß auch eine Prozeßbeschreibung geben?
Ja, jedes Prozeßthema der IATF 16949 muss in einem Prozeß dokumentiert abgewickelt werden. Allerdings müssen es nicht jedesmal eigenständige Prozeße sein. Mehrere IATF Prozeßforderungen können auch in einem Prozeßdokument abgehandelt werden.

Was sind eigentlich die Prozeße, die als Prozeße dokumentiert werden müssen?
Durch die Forderungen der IATF solche Prozeße auch auf Effizienz zu prüfen kann man schlussfolgern, dass es sich um Prozeße handelt, die für den wesentlichen wirtschaftlichen Erfolg der Organisation nötig sind. Man unterscheidet hier klassischerweise in Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozeße.

Darf man Verfahren oder Methoden ebenfalls als Prozeße darstellen?
Ja, denn es sind auch Prozeße nur eben keine Geschäftsprozeße. Verfahren  und Methoden werden nicht zwingendermaßen für den wirtschaftlichen Erfolg benötigt, sondern zum Steuern situativer Anlässe. Zum Beispiel benötiigen wir ein Verfahren oder eine Methode um Prüfmittel zu kalibrieren, wenn dazu ein Anlass ist – nämlich ein zur Kalibrierung fälliges Prüfmittel. Inhaltlich können diese Verfahren und Methoden ebenso aussehen wie Prozeße.

Müssen Prozeße operative und genaue Beschreibungen der Umsetzung beinhalten?
Nein, denn ein Prozeße legt nur die logistische Abfolge von Tätigkeiten und deren Verantwortung fest und dient somit der strategischen Unternehmenssteuerung. Auf weitere operative Umsetzungsdokumente sollte jedoch refernziert werden wie z.Bsp. Anweisungen und Formulare.

Können wir Prozesse in Prosaform also nur als Test beschreiben?
Nur bedingt, denn schon die ISO 9001 verlangt für Prozeße die Darlegung der Abläufe und Sequenzen und das ist in reiner Textform nur schwer darstellbar. Etabliert haben sich Darstellungen wie Ablaufdiagramme.

 

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Ein Kommentar Prozesse richtig verstanden

  1. Hallo Zusammen,
    ich möchte zum Thema “Verfahren als Prozesse” darstellen kommentieren, dass es sinnvoll sein kann, dieses Verfahren dann nicht als “Prozess” zu bezeichnen, auch wenn in der Darstellung kein Unterschied besteht.

    Die Bezeichnung “Dokumentiertes Verfahren” erfüllt die Normforderung der dokumentierten Information, umgeht aber Missverständnisse mit dem Auditor, was Prozesse sind und was nicht.

    Grüße

    Stephan Krieg

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