Neue IATF 16949 Zertifizierungsregeln – ein kurzer Überblick


4.7 (6) Mit diesem Beitrag liefern wir eine kurze Zusammenfassung über die wesentlichen Änderungen der 6. Ausgabe der Regeln zur Zertifizierung nach IATF 16949. Die original Regeln erhaltet Ihre beim VDA-QMC oder bei der AIAG. Die Forderungen der Regeln sind ab dem 01.01.2025 bindend umzusetzen. Signifikante Änderungen (siehe Update vom 25.09.2024 in fett): Die IATF …read more →

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Mit diesem Beitrag liefern wir eine kurze Zusammenfassung über die wesentlichen Änderungen der 6. Ausgabe der Regeln zur Zertifizierung nach IATF 16949. Die original Regeln erhaltet Ihre beim VDA-QMC oder bei der AIAG. Die Forderungen der Regeln sind ab dem 01.01.2025 bindend umzusetzen.

Signifikante Änderungen (siehe Update vom 25.09.2024 in fett):

  • Die IATF 16949 ist nur anwendbar für Herstellungsstandorte, die Teile oder verarbeitete Materialien (Bulkmaterialien) für die Automobilfahrzeuge herstellen
  • Wiederaufbereitete Teile für die Automobilfahrzeuge sind in die Anwendbarkeit eingeschlossen
  • Automobilprodukt herstellen bedeutet mindestens eine wertschöpfende Aktivität durchzuführen, um ein Eingangsmaterial oder Eingangsprodukt im Prozess in ein halbfertiges- oder fertiges Automobilprodukt umzuwandeln. Rohmaterialien sind von der IATF Zertifizierung ausgeschlossen. Teileproduzierende oder Bulkmaterialproduzierendes Gewerbe ist in die IATF Zertifizierung eingeschlossen.
  • Mindestens 30% der Audittage müssen von den Auditoren in der Produktion umgesetzt werden
  • Wenn geforderte Qualitätsziele der OEMs nicht erfüllt werden vom Klienten und dieser keine wirksamen Korrekturmaßnahmen hierzu umgesetzt hat, muss eine zusätzliche Auditzeit beim Audit erbracht werden gemäß einer vorgegebenen Tabelle. Kann diese zusätzliche Auditzeit nicht erbracht werden, dann muss innerhalb von maximal 60 Kalendertagen nach der Auditdurchführung ein special Audit durchgeführt werden
  • Bei special Audits auf Basis von Abweichungen müssen 1-3 Stunden pro Hauptabweichung, sowie 0,5-1 Stunde pro Nebenabweichung auditiert werden vor Ort
  • Entwicklungsverantwortung kann nur ausgeschlossen werden, wenn weder eine Unterstützung zur Produktentwicklung vom Kunden empfangen noch geliefert  wird oder der Klient ein vollständig entwickelte Produktspezifikation vom Kunden erhält
  • Ein indirekt unterstützender Standort unterstützt immer einen anderen unterstützenden Standort und muss in das Audit des alleinstehenden entfernten unterstützenden Standort mit einbezogen werden. Dies kann durch Anwendung der remote Audittechnologie umgesetzt werden.
  • Das Wechseln einiger oder aller Herstellungstätigkeiten und/oder Unterstützungsfunktionen wird als Verlagerung definiert. Dies muss der Klient dem Zertifizierer vor der unmittelbar bevorstehenden Verlagerung mitteilen. Der Zertifizierer führt dann ein special Audit durch oder wendet beim nächsten Audit mehr Zeit für die davon betroffenen Themen auf. Es muss ein Erstaudit nach Stufe 1 und 2 durchgeführt werden bei einem neuen Standort, wenn dieser noch nicht nach IATF 16949 zertifiziert ist, gewandelt werden soll von einem entfernten unterstützenden Standort in einen Herstellungsstandort, gewandelt werden soll von einer verlängerten Werkbank zu einem Herstellungsstandort oder einem alleinstehenden entfernten Standort
  • Vor einem erneuten Wechsel zu einem anderen Zertifizierer während der Vertragslaufzeit müssen seit dem letzten Transferaudit mindestens 2 Überwachungsaudits durchgeführt worden sein auf jährlicher Basis
  • Remote Audits dürfen bei einem Vorortaudit angewendet werden, um remote arbeitende Mitarbeiter zu auditieren. Die Anwendung von remote Audits ist nur zugelassen bei alleinstehenden entfernten Standorten, wo keine Produkthandhabung durchgeführt wird
  • Eine verlängerte Werkbank darf maximal 16 KM entfernt sein vom der Haupt Herstellungsstandort und ist in maximal 60 Minuten von dem Haupt Herstellungsstandort erreichbar. Die verlängerte Werkbank muss dieselbe Firmierung haben wir der unterstützte Herstellungsstandort und es darf nur einen Haupt Herstellungsstandort unterstützt werden und muss in dessen QM-System integriert sein. 
  • Mindestens 14 Kalendertage vor dem Audit muss die Organisation einen Auditplan erhalten haben
  • Mindestens ein Auditor des Auditteams müssen in der branchenspezifisch qualifiziert sein
  • Informationen der Organisation an den Auditor vor dem Audit müssen spätestens 30 kalendertage vor dem Audit übermittelt worden sein
  • das Datum für das anstehende Audit muss mindestens 90 Kalendertage vor dem Audit vereinbart worden sein
  • Automobilprozesse dürfen nur auditiert werden, wenn diese während des Audits produzieren
  • Wird die Managementbewertung aus Vertraulichkeitsgründen nicht übermittelt, so muss der Auditor diese mit einem Aufwand von 2 Stunden vor der Eröffnungsbesprechung prüfen
  • Es wird immer eine Hauptabweichung erteilt, wenn bei Leistungsvorfällen der automobilen Kunden Maßnahmen nicht zeitgerecht umgesetzt wurden oder umgesetzte Maßnahmen nicht effektiv sind.
  • Die Organisation muss über eine eventuelle Verkürzung der Bearbeitungszeit von Abweichungen informiert werden, wenn dies gefordert ist durch das Gültigkeitsablaufdatum des bestehenden Zertifikates.

 

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