IATF Rules Update risikobasierte Auditzeitberechnung


5 (4) Gerne teilen wir einen Beitrag unseres SQ-Online Mitglieds Martin Helleckes. Hier der LINK zum original Beitrag. Die IATF hat am 23. Februar 2021 ein Update zu den Rules (Zertifizierungsrichtlinien) veröffentlicht und macht damit den risikobasierten Ansatz zur Auditzeitberechnung klar. Kurz gesagt: Werden die Kundenziele Liefertreue und Qualität in den Scorecards nicht erreicht, muss zusätzliche Auditzeit eingeplant werden. …read more →

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Gerne teilen wir einen Beitrag unseres SQ-Online Mitglieds Martin Helleckes. Hier der LINK zum original Beitrag.

Die IATF hat am 23. Februar 2021 ein Update zu den Rules (Zertifizierungsrichtlinien) veröffentlicht und macht damit den risikobasierten Ansatz zur Auditzeitberechnung klar. Kurz gesagt: Werden die Kundenziele Liefertreue und Qualität in den Scorecards nicht erreicht, muss zusätzliche Auditzeit eingeplant werden.
Die Umsetzung dieser Veröffentlichung wird ab 30.06.2021 im Rahmen der Witness Audits überprüft.

Nun aber Schritt für Schritt. Die Veröffentlichung fügt zuerst die Rules Sanctioned Interpretation 26, 27 und 28 hinzu, die Rules Sanctioned Interpretation 2 wurde überarbeitet und es wurden konkrete Anweisungen für die Zertifizierungsgesellschaften, wie auch die IATF-Stakeholder veröffentlicht.

Die Kommentierung der Rules Sanctioned Interpretations finden Sie hier >>

Die Zusammenfassung der Veröffentlichung auf einen Blick:

  • Betroffen sind ausschließlich Tier 1 Lieferanten, also diejenigen die direkt an einen IATF-OEM liefern. Die IATF-OEM’s selber sind logischerweise ausgenommen.
  • Die Regel gilt nur für folgende Auditarten:
    • Überwachungsaudit
    • Transferaudit
    • Rezertifizierungsaudit
  • Die Regel gilt bei Konzernschemas nur für Produktionsstandorte an denen die IATF-OEM Ziele Liefertreue und Qualität nicht erreicht wurden.
  • Die Zertifizierungsgesellschaften müssen von Ihren Kunden 3 Monate vor Beginn des eigentlichen Audits die Scorecards einfordern.
  • Basierend auf den Ergebnissen der Scorecards, muss die Zertifizierungsgesellschaft, bei Nichterreichung der Kundenziele Liefertreue und Qualität, die Auditzeit bereits bei der Auditplanung anpassen.
  • Stellt sich während der einen Stunde Vorbereitung des Audits vor Ort heraus, dass in dem Zeitraum zwischen Zusendung der Scorecards und dem eigentlichen Audit, die Ziele nicht erreicht wurden, muss der Auditor Auditzeit hinzufügen
  • In dieser zusätzlichen Auditzeit soll der Fokus auf die Festlegung und Umsetzung der Korrekturmaßnahmen zur Zielerreichung, die Umsetzung von Vorbeugemaßnahmen zur Verhinderung der erneuten Zielverfehlung und die Betrachtung ähnlicher Produkte und Prozesse liegen.

Und damit keine willkürliche Verlängerung der Audits, oder nur marginale zusätzliche Auditzeit geplant wird, gibt es natürlich auch eine Vorgabe über die Länge der zusätzlichen Auditzeit. Diese ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Anzahl an IATF-OEM’s derer Qualitäts- und/oder Lieferziele nicht erreicht wurden

Anzahl an Mitarbeitern 1-2 IATF OEM’s 3 oder mehr IATF OEM’s
< 500 4 Stunden 6 Stunden
500 – 3.000 5 Stunden 7 Stunden
> 3.000 6 Stunden 8 Stunden

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3 Kommentare IATF Rules Update risikobasierte Auditzeitberechnung

  1. Hallo zusammen,

    zunächst vielen Dank an Hr. Helleckes für die Veröffentlichung des Beitrags.

    Weiß man schon wie die Nachweise zu Qualität und Liefertreue erbracht werden sollen?

    – Hat die jeweilige Zertifizierungsstelle ein eigens dafür angefertigtes Formulare?
    – Sind Originalauszüge aus dem/den Portalen des/der OEM`s einzureichen?
    – Ist seitens der Kunde ohne Aufforderung zu agieren? Sprich, hat der Kunde die Nachweise an den Lead-Auditor ohne Aufforderung dessen einzureichen?

    Meine Einschätzung zur Sicht der Dinge: Für den/die Kunden [i.d.R. Kunde der Zertifizierungsgesellschaft] ändert sich größtenteils nichts, da diese so oder so den Nachweis der Erreichung der Kundenziele seines (OEM)Kunden bei der Zertifizierungsgesellschaft anzeigen muss. Bis heuer erst bei Aufforderung zur Befüllung der Checkliste Kundendaten, welche ca. 4 Wochen vor Audit durch den Lead zugesandt wird, nun eben schon 3 Monate vor Beginn des Audits.

    Über Rückmeldungen würde ich mich freuen.

    Viele Grüße

  2. Hallo Herr Rützel,
    was die Umsetzung durch die Zertifizierungsgesellschaften angeht, kann ich nur mutmaßen, aber ich versuche das mal aus der Erfahrung heraus darzustellen was aus meiner Sicht sinnvoll wäre, wie die Zert Gesellschaften das Thema angehen könnten.

    – Ein weiteres Formular würde keinen Sinn machen. Wahrscheinlich wird die Vorab-Checkliste um diesen Punkt erweitert werden.
    – Da bislang immer die Originalauszüge aus den Portalen verwendet werden müssen, wird das hier vermutlich in Form eines Screenshots der jeweiligen Scorecard aus dem Portal erfolgen müssen.
    – Wahrscheinlich werden die Zert-Verträge entsprechend ergänzt, sodass sich die Unternehmen dazu verpflichten die Vorabinformationen unaufgefordert einzureichen. Für die Praxis wird es aber ziemlich sicher so bleiben, dass die Auditoren oder die Projektsteuerung (je nach Zertgesellschaft) die Informationen bei den Unternehmen anfordern.

    Tatsächlich stellt diese Regelung eher eine Herausforderung in Form von rechtzeitiger Auditplanung für die Zertgesellschaften dar. Für die Unternehmen ist es dahingehend ein Mehraufwand den Auditor zu einem weiteren Zeitpunkt mit Informationen zu versorgen. Und bei Verfehlung der Ziele der Mehraufwand in Bezug auf Auditzeit und Darstellung der konkreten Maßnahmen. Aber die Maßnahmen musste es vorher ja auch schon geben, Ihnen wurde nur keine Extra Auditzeit gewidmet…

    Es bleibt spannend wie die jeweiligen Zertgesellschaften die Forderung umsetzen.
    Viele Grüße

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